Wasserexkursion “Hirschbirne trifft Beeren”

Spätfrost und Wasserknappheit sind Erscheinungen des Klimawandels. Doch es gibt bereits Ansätze zur Anpassung. KLAR! Naturpark Pöllauer Tal besichtigte am Freitag, 2. Juni 2023 innovative Biotope und Bewässerungsmöglichkeiten, gefolgt von einer Verkostung der dort angebauten Produkte.

Foto: KLAR! Naturpark Pöllauer Tal

Unser erster Aufenthalt war der “Beerenstoak” Betrieb von Familie Unger. Ihre Biotope können die Heidelbeerkulturen des Betriebes mit Wasser einspeisen. Ein neues Bewässerungsbecken mit einer Größe von 2 Hektar, wurde im Frühjahr 2022 fertiggestellt. Das Becken ist bis zu 6 m tief und hat ein Gesamtvolumen von 150.000 m³ Wasser. Aufgrund der gut geeigneten Bodenbeschaffenheit ist keine Folie im Becken notwendig. Eine Frostbewässerung mit Wasserrückgewinnung ist möglich. Für die Bewässerung der Kulturen können an sehr heißen Tagen Wassermengen von bis zu 300 m³ pro Tag benötigt werden. Im Falle eines Brandes kann das Wasserbecken als Löschwasserspeicher für Feuerwehren genutzt werden. Eine eigene Photovoltaikanlage sorgt für eine bessere Selbstversorgung. Das herabfallende Regenwasser der Umgebung speißt den Teich, dadurch ergibt sich auch ein Hochwasserschutz für St. Ruprecht.

Auch im kleinen Rahmen kann ein Bewässerungsteich sehr sinnvoll sein. Daher besuchten wir den Teich der Familie Güsser. Er wurde dieses Jahr angelegt, um den eigenen großen Garten bewässern zu können.

Weiter ging die Reise zu “Gutis Erdbeeren”. Bereits seit 2007 werden hier die Erdbeeren aus einem Teich mit 1000 m³ Wasservolumen gespeist. Seit April 2022 existiert nun ein neuer Teich mit ca. 6000 m3 Wasservolumen, den sich zwei Nachbarn teilen. Das Regenwasser, das auf die 3,5 Hektar mit Folientunnel trifft, wird in diesen Teich umgeleitet und steht so für die Erdbeerkulturen zur Verfügung. Für die Anlage wird ein Wasservolumen von bis zu 150 m³ pro Tag benötigt.

Neben der Besichtigung der Bewässerungsmöglichkeiten wurden auch die hofeigenen Erzeugnisse verkostet. Manch einer nutzte dabei die Gelegenheit, um für den Eigenbedarf noch weitere Produkte zu kaufen.

Wir bedanken uns für die Teilnahme an dieser äußerst erfolgreichen und aufschlussreichen Exkursion!


Das Projekt “Klimawandel-Anpassungsmodellregion Naturpark Pöllauer Tal” wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programmes „Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“ durchgeführt.