Pöllauer Landwirte beteiligen sich beim Humusaufbau zur CO2-Bindung
Humus ist gut für unseren Boden. Durch eine Änderung der Bewirtschaftungsweise kann im Ackerboden Humus aufgebaut und stabilisiert werden.
Auf diese Weise werden große Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO₂) im Boden gebunden. Auf einem Hektar Ackerboden können mehr als die jährlichen CO2-Pro-Kopf-Emissionen eines Durchschnitts-Österreichers gebunden werden.
Die Ökoregion Kaindorf bietet mit dem Humusaufbau-Projekt und -Zertifikathandel die Möglichkeit, aktiven Klimaschutz zu betreiben. Landwirte erhalten bis zu 30 Euro pro Tonne für nachweislich im Ackerboden gebundenes CO2! Ein weiterer Gewinn für die Landwirtschaft und die Umwelt besteht in der nachhaltigen Verbesserung des Bodens.
Mittlerweile beteiligen sich rund 200 Landwirte in ganz Österreich mit einer Ackerfläche von ca. 2.400 ha am Humusaufbau-Projekt. Auch einige Landwirte aus dem Pöllauer Tal sind Mitglied in diesem Projekt. Der Landwirt und Unternehmer Jürgen Kröpfl aus Schönau wurde von KLAR! Naturpark Pöllauer Tal interviewt:
Seit wann sind Sie am Humusaufbau-Projekt beteiligt?
Kröpfl: Seit dem Jahr 2017 betreibe ich auf 15 ha meiner Flächen Humusaufbau. Die pfluglose Bearbeitung meiner Ackerflächen verfolge ich mittlerweile schon 10 Jahre.
Wie kamen Sie zum Projekt?
Kröpfl: Durch Abschwemmung auf einem meiner Felder, auf denen ich Kürbis angebaut hatte. Aufgrund des entstandenen Schadens, nicht nur an der Kürbis-Ernte, sondern auch auf der daneben liegenden Fläche, suchte ich nach Alternativen. Durch persönlichen Kontakt zu Gerald Dunst entschied ich mich zum Einstieg in das Humusaufbau-Projekt.
Warum beteiligen Sie sich?
Kröpfl: Es hängt ein altes Bild schon seit ewig bei uns im Haus auf dem der Spruch „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“. Mit diesem Spruch konnte ich als kleiner Bub zwar noch nichts anfangen. Heute sehe ich mich in die Verpflichtung genommen, die eigenen Flächen so zu bewirtschaften, dass auch meine Kinder und deren Kinder gut davon leben können.
Sind Verbesserungen des Bodens ersichtlich? Wenn ja, wie äußern sich diese?
Kröpfl: Ja, es sind Verbesserungen gut erkennbar. Die Erde ist besser strukturiert, nimmt mehr Wasser auf, es sind mehr Bodenlebewesen darin – der Boden wirkt wieder „lebendiger“.
Das Projekt “Klimawandel-Anpassungsmodellregion Naturpark Pöllauer Tal” wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programmes „Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“ durchgeführt.